"Die besten Gespräch sind die, wenn man merkt, jemand hat wirklich ein Interesse", sagt Matze Hielscher, Gründer und Geschäftsführer des Onlinestadtmagazins Mit Vergnügen und Host des Interview-Podcasts Hotel Matze im ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. Sein Geheimnis bei den Interviews, sagt Hielscher, sei ganz simpel: "Ich halte mich an Roger Willemsens Ratschlag: Frag nur das, was dich interessiert."
Im Podcast erinnert sich der 40-jährige Hielscher an seine Schulzeit in Elsterwerda im Süden Brandenburgs: "In der Schule dachte ich, ich bin zu doof." Statt zu lernen, habe er in seinem Kinderzimmer lieber Stephen King gelesen. Er habe Bands angeschrieben, die er gut fand, und mit Freunden eine Schülerzeitung herausgegeben – obwohl er gar nicht an der Schule war, an der die Zeitung erschien. Nach einer Ausbildung zum Lampenfachverkäufer spielte Hielscher über zehn Jahre Bass in der Indie-Pop-Band Virginia Jetzt!. Was von außen nach einer respektablen Karriere irgendwo zwischen Tomte und Kings of Convenience aussah, war für Hielscher dennoch bisweilen frustrierend, erzählt er im Podcast: "Bei unserer dritten oder vierten Platte sagte der Produzent zu mir und dem Schlagzeuger: 'Euch müssten wir eigentlich austauschen, ihr seid zu schlecht.' Das war natürlich scheiße und wir waren auch komplett ratlos, was wir damit anfangen sollen."
"Ich habe aufgehört aufzulegen, als die Leute mich gesiezt haben."
Als sich die Band im Jahr 2010 auflöste, gründete Hielscher gemeinsam mit seinem Freund Pierre Türkowsky, der zuvor in Berliner Clubs gearbeitet hatte, erst die Partyreihe Remmidemmi, dann Mit Vergnügen, eine Mischung aus Blog, Booking- und PR-Agentur. Parallel legte Hielscher bei Partys auf. Die Eventtipps von Hielscher wurden schnell beliebt, Mit Vergnügen wurde zu einem "Medienhäuschen", wie Hielscher es formuliert, das mittlerweile neben Berlin auch in München, Hamburg und Köln Veranstaltungen empfiehlt. Nur die DJ-Karriere hing Hielscher bald an den Nagel: "Ich habe aufgehört aufzulegen, als die Leute mich gesiezt haben", erzählt er.
Also entwickelte Hielscher Mit Vergnügen nach seinen eigenen Interessen weiter – und erfand 2016 Hotel Matze, einen ausführlichen Interview-Podcast nach amerikanischem Vorbild, der auch aufgrund der meist sehr prominenten Gäste schnell an Zuspruch gewann. Für Hielscher, wie er erzählt, waren die Gespräche auch persönlich ein Glücksfall. "In den drei Jahren, in denen es Hotel Matze gibt, gab es so selten Momente, an denen ich dachte: Boah, gerade habe ich darauf gar keinen Bock", erzählt Hielscher im Arbeitspodcast. "Immer, wenn ich mit jemandem gesprochen habe, ist das für mich das Beste, was an diesem Tag passiert ist."
Matze Hielscher: Die Schule meines Lebens – Weisheiten und Lebenstricks von ziemlich außergewöhnlichen Menschen, 336 Seiten, Piper Verlag, 15 Euro
"Die besten Gespräch sind die, wenn man merkt, jemand hat wirklich ein Interesse", sagt Matze Hielscher, Gründer und Geschäftsführer des Onlinestadtmagazins Mit Vergnügen und Host des Interview-Podcasts Hotel Matze im ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. Sein Geheimnis bei den Interviews, sagt Hielscher, sei ganz simpel: "Ich halte mich an Roger Willemsens Ratschlag: Frag nur das, was dich interessiert."
Im Podcast erinnert sich der 40-jährige Hielscher an seine Schulzeit in Elsterwerda im Süden Brandenburgs: "In der Schule dachte ich, ich bin zu doof." Statt zu lernen, habe er in seinem Kinderzimmer lieber Stephen King gelesen. Er habe Bands angeschrieben, die er gut fand, und mit Freunden eine Schülerzeitung herausgegeben – obwohl er gar nicht an der Schule war, an der die Zeitung erschien. Nach einer Ausbildung zum Lampenfachverkäufer spielte Hielscher über zehn Jahre Bass in der Indie-Pop-Band Virginia Jetzt!. Was von außen nach einer respektablen Karriere irgendwo zwischen Tomte und Kings of Convenience aussah, war für Hielscher dennoch bisweilen frustrierend, erzählt er im Podcast: "Bei unserer dritten oder vierten Platte sagte der Produzent zu mir und dem Schlagzeuger: 'Euch müssten wir eigentlich austauschen, ihr seid zu schlecht.' Das war natürlich scheiße und wir waren auch komplett ratlos, was wir damit anfangen sollen."