GOMMERN Wie sich Fleischermeister Myke Schumburg für seinen neuen Kutter entschied, und was er jedem Kollegen vor der Neuanschaffung rät.
Zartrosa leuchtet das Brät in der Kutterschüssel, seine Konsistenz wirkt geradezu cremig. Die frisch zubereitete Masse reicht bis kurz unter den Schüsselrand. Schließlich kommt es auch im fleischerhandwerklichen Betrieb von Myke Schumburg bei der Herstellung von Fleischwaren und Wurst auf Effizienz an. Wie in den meisten Fleischereien bildet der Kutter in dem familiär geführten Betrieb in Gommern (Kreis Jerichower Land) das Herzstück der Produktion. Es gibt kaum ein Wursterzeugnis, in dessen Herstellung die moderne Hochleistungsmaschine nicht involviert ist. Das Fabrikat des Herstellers K+G Wetter aus dem hessischen Biedenkopf nahm erst im vergangenen Herbst seinen Dienst auf. Das sechsköpfige Produktionsteam um Fleischermeister Schumburg brauchte nicht lange, um den Dauerläufer im Edelstahlkleid nahtlos in ihre alltäglichen Abläufe zu integrieren.
Doch was veranlasste den Betrieb dazu, gerade jetzt in einen neuen Kutter zu investieren? „Im Grunde waren es das Alter und die Effizienz des Vorgängers, wobei der Kutterkauf letztlich Bestandteil einer umfassenden Produktionserneuerung war“, erklärt Myke Schumburg. So existierte der Großteil der technischen Ausstattung bereits seit Mitte der 1990er-Jahre. Genau genommen seit 1994, als Schumburg die seinerzeit neu errichteten Räumlichkeiten bezog. Zwar erfüllten die Maschinen bis zuletzt problemlos ihren Zweck, entsprachen jedoch in puncto Effizienz längst nicht mehr dem Stand der Zeit. Vor diesem Hintergrund beantragte der Sachsen-Anhalter die vom Land ausgelobte Förderung zur energetischen Betriebssanierung. Mithilfe der Fördermittel erneuerte er einerseits seinen zweiten Verkaufsstandort in der Ortschaft Gerwisch, andererseits seine Produktionstechnik. Aus betrieblicher Sicht entwickelte sich so die größte Investitionsmaßnahme seit dem einstigen Betriebsumzug. „Neben dem Kutter haben wir gleich noch die Rauch-, Kessel- und Kühlanlagen ausgetauscht und natürlich das Gebäude selbst energetisch saniert“, so der 58-Jährige. Zur Zeit der alten Fenster und ohne die Fassadendämmung habe man das Kuttergeräusch weit über das Betriebsgelände gehört, verrät Schumburg mit einem Schmunzeln. Inzwischen sind solche Begleiterscheinungen auch dank des insgesamt wesentlich leiseren Geräts passé.