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Vierte Corona-Impfung mit Biontech: Erste Studie verpasst Hoffnungen herben Dämpfer

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Wie viele Impfungen braucht es, um die Pandemie zu stoppen? In Israel wird bereits mit dem vierten Pieks gegen Covid-19 geforscht. Die Resultate sind aber nicht zufriedenstellend.

München - Nach der Impfung gegen Covid-19 ist vor der Impfung gegen Covid-19. Während in vielen Ländern der Welt ein Mangel an Vakzinen herrscht, wird in Deutschland* und anderen Nationen aktuell der erste Booster-Pieks verabreicht. Doch längst deutet sich an, dass auf Dosis Nummer drei bald Nummer vier folgen wird, denn die Hersteller der Präparate machten zuletzt deutlich, dass sie ihre Produkte erst auf die anscheinend enorm ansteckende Omikron-Variante anpassen* müssen.

Während erste Studien den zusätzlichen Schutz durch den Booster nahelegten, zweifelt eine Expertin am Effekt durch die vierte Impfung. Die steht in Israel, wie so häufig Vorreiter in der Pandemie, bereits seit einigen Wochen an, weshalb bereits eine Studie zur Wirksamkeit in Auftrag gegeben wurde. Deren Leiterin, Professor Gili Regev, erklärte der israelischen Nachrichtenseite ynet anhand der vorläufigen Ergebnisse: „Wir sehen einen bestimmten Anstieg der Antikörper, aber der Anstieg ist nicht sehr beeindruckend.“

Booster-Impfung: Nicht alle vier Monate neue Auffrischung?

Offenbar ist ein fünffacher Anstieg der Antikörper* zu beobachten, doch die Expertin hält dies für „gut, aber nicht ausreichend“. Zumal hinzukomme, dass Personen schon kurz nach der vierten Impfung wieder auf dem gleichen Antikörper-Stand seien wie kurz nach dem dritten Durchgang. Regev gesteht, sich von dem erneuten Booster mehr erhofft zu haben. Denn es könne nicht das Ziel sein, dass etwa alle vier Monate eine Corona-Auffrischungsimpfung* nötig sei.

In Israel* bekommen gefährdete Gruppen wie Immungeschwächte und Personen über 60 Jahre bereits die vierte Dosis. „Aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob man sie nun allen geben sollte“, betonte Regev, die „mehr Informationen“ einholen will.

Erst am Dienstag hatte der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett gemeinsam mit Regev eine Studie zur vierten Dosis mit Biontech veröffentlicht. Da die Antikörper gegen Omikron binnen einer Woche um das Fünffache anstiegen, betonte der Politiker: „Die vierte Impfung ist sicher und effektiv.“

Ein Mann mit Handschuhen und Maske zieht eine Spritze auf, daneben sitzt eine Frau mit Maske
Wie sinnvoll ist die zweite Auffrischungsimpfung? In Israel lässt eine erste Studie an der Wirksamkeit zweifeln. © JACK GUEZ/dpa

Booster-Impfung: Zur dritten Dosis wird dringend geraten

Ganz so optimistisch ist die Studienleiterin eben nicht. Sie spricht sich aber klar für den ersten Booster aus: „Wer die erste und zweite Dosis bekommen hat, muss dringend auch die dritte bekommen.“ So empfiehlt die Studienleiterin, möglichst schnell die nächste Impfstation aufzusuchen. 24vita.de* berichtet derweil über die Prognose des Pfizer-Chefs: Wird künftig eine Auffrischimpfung pro Jahr nötig?*

Hoffnung setzen die Israelis derweil in eine Immunisierung durch verschiedene Vakzine. „Es kann sein, dass eine Kombination von Impfstoffen besser ist“, erklärte Regev. Dazu könnte es demnächst genauere Daten geben, denn in einem Krankenhaus startete am Mittwoch ein Versuch, bei dem 150 Personen nach drei Dosen des Präparats von Biontech* nun den Wirkstoff von Moderna* verabreicht bekommen. Laut Regev handelt es sich um den weltweit ersten Versuch einer vierten Impfung mit kombinierten Vakzinen.

In Israel gelten nur noch zweifach Geimpfte, die vor höchstens sechs Monaten eine Dosis bekamen, und Personen mit Booster-Impfung als vollständig geimpft. Dies trifft auf 61 Prozent der 9,4 Millionen Bürger zu. 30 Prozent der Bevölkerung hat sich noch gar nicht impfen lassen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind schon mehr als vier Millionen Israelis dreifach geimpft, die vierte Dosis wurden bereits 70.000 mal verabreicht. (mg, dpa) *Merkur.de und 24vita.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA

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