Menschen durch Überzeugung zur Impfung bewegen: Stiko-Chef Mertens gegen Impfpflicht
Neue Corona-Impfstoffe könnten Skeptiker noch überzeugen.
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Düsseldorf, Berlin. Der Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, lehnt eine Impfpflicht ab. „Ich persönlich bin kein Freund einer Impfpflicht. Das war ich noch nie und das werde ich auch nicht mehr werden“, sagte der Vorsitzende der Stiko am Robert Koch-Institut der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). „Es ist mir immer lieber, wenn es durch Überzeugung gelingt, die Menschen zu etwas Sinnvollem wie der Impfung zu bewegen.“ Es sei auch klar, dass die Impfpflicht keine Sache der Wissenschaft, sondern der Politik sei. „Es ist die Aufgabe unserer gewählten Volksvertreter, darüber zu entscheiden.“
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Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist leicht gestiegen: Laut Robert Koch-Institut liegt der Wert nun bei fast 443.
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Stiko-Chef: Boosterimpfung sinnvoll
Mertens räumte zudem ein: „Es ist großer Mist, dass wir nicht noch mehr Menschen von den großen Vorteilen des Impfens überzeugen konnten. Wir müssen weiter werben.“ Er erwarte auch, dass neue Impfstoffe Skeptiker überzeugen könnten. Dabei habe er etwa den Totimpfstoff der US-Firma Novavax im Blick, auf den offenbar viele Menschen warteten, die die mRNA-Impfstoffe kritisch sehen. Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft aktuell die Zulassung des Vakzins. In den USA werde zudem an einem Lebend-Impfstoff gearbeitet, der ähnlich wie die Polio-Schluckimpfung funktionieren soll, erklärte Mertens.
Trotz der neuen Virusvariante Omikron sei aktuell eine Boosterimpfung sinnvoll, erklärte Mertens: „Boostern lohnt auf jeden Fall und wir hoffen, dass der Schutz dann länger anhält.“ Zudem sehe er kein Problem, sich wenige Monate nach dem Booster erneut impfen zu lassen, um sich gegebenenfalls vor Omikron zu schützen.
RND/epd