Das sind die Preisträger der Wilhelm-Lorch-Stiftung 2023

Kluge Köpfe, fleißige Hände

Collage: TW
Ausgezeichnet: Neun Abschlussarbeiten, drei Förderpreise und ein Hochschulprojekt.
Ausgezeichnet: Neun Abschlussarbeiten, drei Förderpreise und ein Hochschulprojekt.

In herausfordernden Zeiten ist es wichtig, in den Nachwuchs zu investieren. Deshalb schüttet die Wilhelm-Lorch-Stiftung auch in diesem Jahr 70.000 Euro aus. Ausgezeichnet werden neun junge Menschen, die mit ihren Abschlussarbeiten in den Bereichen Technik, Kreation und Wirtschaft überzeugt haben. Drei Förderpreise gibt es in der Kategorie Weiterbildung im Einzelhandel. Zudem fördert die Stiftung ein Hochschul-Projekt. TW-Redakteur Martin Ott hat mit den Gewinnern gesprochen.

Der Fachkräftemangel ist eines der großen Themen unserer Zeit. Auch die Modebranche ist davon betroffen. Umso wichtiger ist es, die Talente zu fördern, die sich anschicken, im Modehandel, der Bekleidungsindustrie oder anderen Teilbereichen der Branche zu arbeiten.

Die Wilhelm-Lorch-Stiftung vergibt 2023 zwölf Förderpreise à 5000 Euro an solche Talente. Das mit hochkarätigen Fachleuten aus der Branche besetzte Kuratorium unter Vorsitz von Prof. Maike Rabe hatte dabei die Qual der Wahl: 75 junge Männer und Frauen hatten ihre Bewerbungen eingereicht.

Unter den Preisträgern sind die Kategorien Wirtschaft, Technik, Kreation und Weiterbildung im Einzelhandel mit je drei Preisen vertreten. Zudem unterstützt die Stiftung mit 10.000 Euro ein Hochschul-Projekt: Die Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart baut ein Studio für Elektronische und Digitale Textilien auf.

Nadine Bullerdiek hat in ihrer Bachelor-Arbeit die Bedingungen ermittelt, unter denen Polylactide-Fasern (PLA) so gefärbt werden können, dass eine hohe Farbintensität erzielt wird, ohne dass die Festigkeit leidet. Viele junge Menschen fühlen sich heute unter Druck, sich perfektionieren zu müssen. Dagegen will Helen Eisen mit ihrer Kollektion "Perfekt – Unperfekt" ein Zeichen setzen.

Gleich zwei Bachelor-Arbeiten hat Antonia Dannenberg vorgelegt – eine im Bereich Textiltechnik und eine modisch orientierte. Das Thema Outdoor-Bekleidung steht in beiden Fällen im Mittelpunkt. Femke Luers hat sich in ihrer Bachelor-Arbeit mit den Forecast-Prozessen bei Marc O’Polo beschäftigt.

Eine lange und schwierige Reise hat Haroon Rafi hinter sich. Er musste aus Afghanistan flüchten. In Elmshorn, beim Modehaus Ramelow, hat er eine neue Heimat gefunden. Aileen Lingott hat sich das Thema Textil-Recycling vorgenommen. Dabei untersuchte sie, welche Schritte nötig sind, um dem Ziel einer Kreislaufwirtschaft näherzukommen.

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Die Preisträger der Wilhelm-Lorch-Stiftung 2023: Haroon Rafi

Von Afghanistan nach Elmshorn

Es wird hierzulande viel über Integration gesprochen. Über geglückte und missratene. Haroon Rafi ist ein Musterbeispiel für eine bestens geglückte Integration. Mit 16 Jahren war er aus Afghanistan geflüchtet. Aus politischen Gründen war er in seinem Heimatland nicht mehr sicher gewesen. Er ging nach Deutschland. Heute verantwortet er als E-Commerce-Manager die Online-Aktivitäten von Ramelow in Elmshorn.

Am Pariser Mode-Institut IFM hat Tatjana Haupt ihren Master gemacht. Ihre Kollektion demonstriert die Power der Frauen. Ihre Omas haben bei ihr die Begeisterung für die Mode geweckt, sagt Christina Gantschir. Sie arbeitet bei P&C in Düsseldorf und studiert Mode-Management an der AMD.
Die Wilhelm-Lorch-Stiftung stellt sich vor

Die Wilhelm-Lorch-Stiftung trägt den Namen des 1966 verstorbenen Gründers des Deutschen Fachverlags und der TextilWirtschaft. Jedes Jahr werden Projekte und talentierte Nachwuchskräfte der Textil- und Modebranche in den Kategorien Kreation, Wirtschaft, Technik und Weiterbildung im Handel ausgezeichnet. Die Fördergelder sollen die Preisträger in ihrer Aus- und Fortbildung unterstützen.

Das Stiftungsvermögen beträgt 2,85 Mio. Euro (31. 12. 2022). Seit Gründung der Stiftung im Jahr 1988 wurden 373 Förderpreise vergeben und rund 2,1 Mio. Euro ausgeschüttet. Stiftungsvorstand ist Markus Gotta. Vorsitzende des Stiftungsrates ist Prof. Maike Rabe.

Nachwuchskräfte, die sich für den Förderpreis 2024 bewerben möchten, können ihre Unterlagen bis zum 15. November 2023 über die Homepage der Wilhelm-Lorch-Stiftung einreichen. Weitere Informationen unter: Wilhelm-Lorch-Stiftung.de.

Die Pandemie hat das Kunden-Verhalten verändert. Wie sich das bei L&T auswirkt, hat Lars Rülander untersucht. Die herkömmliche Hochzeitsmode entspricht nicht mehr der modernen Gesellschaft, findet Jeralie Fuchs. In ihrer Kollektion hat sie eine Alternative zum "Prinzessinnen-Kleid" entwickelt.
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Die Preisträger der Wilhelm-Lorch-Stiftung 2023: Jeralie Fuchs

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Neue Geschlechterrollen, Diversität, nicht-binäre Menschen – darüber wird seit Jahren intensiv geforscht und diskutiert. Doch bei Hochzeiten ist nach wie vor viel Überkommenes zu sehen. Der Mann im mehr oder weniger unauffälligen Anzug ist die Staffage für die Braut, die mit ihrem Traum in Weiß im Mittelpunkt steht. Dass es auch anders geht, zeigt Jeralie Fuchs mit ihrer diversen Hochzeitskollektion.

"Ich bin glücklich, wenn die Kundin glücklich ist", sagt Maja Terhorst. Sie arbeitet mit großer Leidenschaft für den Einzelhandel beim Borkener Modehaus Cohausz. Welches Potenzial hat Leihmode auf dem belgischen Markt? Diese Frage beantworten Fabian Weiss und Kathleen Fortin in ihrer Master-Arbeit, die sie an der Antwerp Management School geschrieben haben.

Ausführliche Porträts zu allen Preisträgerinnen und Preisträgern der Förderpreise der Wilhelm-Lorch-Stiftung 2023 finden Sie auf unserer digitalen Themenseite.
Kuratorium der Wilhelm-Lorch-Stiftung 2023/2024

Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe, Leiterin des Forschungsinstituts FTB Hochschule Niederrhein, Mönchengladbach, Vorsitzende des Stiftungsrates;
Markus Gotta, Mitglied der Geschäftsführung Deutscher Fachverlag GmbH, Frankfurt/M., Vorstand der Stiftung;
Dr. Stella A. Ahlers, Vorsitzende des Vorstands Ahlers AG, Herford; Ulrich Fischer, Geschäftsführer Modehaus Fischer GmbH & Co.KG, Taucha; Elke Giese, Berlin; Andreas Lorch, Hauptgesellschafter, Mitglied des Aufsichtsrates Deutscher Fachverlag GmbH, Franfurt/M.; Anette Lorch, Gesellschafterin Deutscher Fachverlag GmbH, Frankfurt/M.; Thomas Lurz, Director Human Resources s.Oliver Bernd Freier GmbH & Co.KG, Rottendorf; Marc Ramelow, Geschäftsführer Gustav Ramelow KG, Elmshorn; Brigitte Schellenberger, Head of Productmanagement, Schera GmbH, Großwallstadt; Karin Veit, Ammerbuch; Michael Werner, Chefredakteur TextilWirtschaft, Frankfurt/M.

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