Kann ein Onlinekurs dafür sorgen, dass mehr Menschen sich die Hände waschen und dadurch weniger Atemwegs- und Magen-Darm-Infektionen auftreten? Ja, sagt eine Studie in The Lancet. Doch wirft das Ergebnis Fragen auf. In einem öffentlichen Register hatten die Autoren vorab festgelegt, wie die Studie ablaufen soll. Explizit vorgesehen war da eine Untersuchung von Infektionen der Atemwege, nicht aber von Magen und Darm.

Im Nachhinein Ergebnisse zu einer Studie hinzuzufügen ist eine von vielen Möglichkeiten, Forschungsergebnisse zu manipulieren. Deshalb hätten die Autoren kurz begründen müssen, warum sie Magen-Darm-Erkrankungen nicht vorab angegeben hatten. Das taten sie nicht und scheinen damit in bester Gesellschaft zu sein. Ben Goldacre von der Universität Oxford hat mit seinem Team 67 klinische Studien aus fünf hochkarätigen Medizinzeitschriften überprüft. In 87 Prozent der Fälle fanden sie Unstimmigkeiten zwischen dem angekündigten und dem publizierten Studienprotokoll. In allen Fällen bat Goldacre die Zeitschriften um eine Korrektur.